Titelbildquelle: John Schnobrich von Unsplash
Jetzt bin ich etwa 1 Jahr bei sozial-pr und wir haben so einiges zusammen gemeistert. Unser noch immer nicht gerader Weg, hat mittlerweile keine großen Umwege mehr. Der Rest? Gerade ist uns zu langweilig. Ich habe für euch 5 Tipps zusammengefasst, die wir aus unserer Erfahrung für teilenswert halten.
Etwa ein Jahr bin ich nun bei sozial-pr. Für mich und Christian ist dies aus verschiedenen Gründen ein Jubiläum. Für mich, weil ich das Gefühl habe, endlich eine sinnvolle Tätigkeit gefunden zu haben in der ich alt werden kann und für Christian, weil ich seine erste festangestellte Mitarbeiterin bin.
Aber auch die beste Arbeit birgt Potential für Reibung, die unbehandelt in schierem Frust – sowohl für den Arbeitgeber als auch für den Arbeitnehmer – enden können.
Christian lässt mir als Mitarbeiterin viel Freiraum, er gibt mir die Chance mich auszuleben und meinen Input zu geben. Wir haben kein klassisches Chef- und Mitarbeiterverhältnis wie es in großen Firmen noch vorherrscht. Im Gegenteil, Christian wünscht sich von mir kommunikativen Input. Klingt im ersten Moment gut, aber auch für einen Mitarbeiter muss es geübt sein, wie man dem Chef Input gibt.
So manches Thema hat uns eine Weile lang beschäftigt, bis wir unseren Workflow gemeinsam gefunden haben. Ich werde sie nicht im Detail nennen, sagen wir einfach: Sie sind der Grund, dass nun dieser Artikel entstehen kann. Daher haben wir einige Punkte, auf die man achten sollte, aus unseren eigenen Erfahrungen zusammengeführt. Unsere Tipps können Euch dabei helfen, Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu einem besseren Team zu machen.
1. Richtiges Zuhören kann das A und O sein
Damit kann natürlich viel gemeint sein, das ist mir klar. Generell ist ein guter Start für eine saubere und frustfreie Kommunikation offen für das Zuhören zu sein. Das gilt nicht nur für den Arbeitgeber, sondern auch für den Arbeitnehmer. Kommunikation ist, oder sollte es zumindest sein, nie eine Einbahnstraße.
Endlosdiskussionen, die auf beiden Seiten für Frust sorgen, sind natürlich nicht das Ziel. Doch es kann schneller passieren als man denkt, dass man völlig aneinander vorbeiredet. Merkt eine der beiden Parteien, dass irgendwas an der Kommunikation gerade schief läuft, kann ein Cut sinnvoll sein. Denn ohne Cut ist es – zumindest aus meiner Erfahrung – schwer zu benennen, wieso man gerade eigentlich aneinander vorbeiredet.
2. Schweigen ist leider nicht immer Gold
Ja, ein wenig paradox ist es schon, ich gebe es gerne zu. Aber dort wo zu viel kommuniziert werden kann, kann auch genauso zu wenig kommuniziert werden. Es ist manchmal sinnvoll sich vor Augen zu führen, dass euer Gegenüber definitiv nicht wissen kann, was in eurem Kopf vorgeht und was eure Gedankengänge sind. Gerade wenn sie eigentlich für die besagte Person sogar relevant wären.
Braucht ein Mitarbeiter Input, kann es beispielsweise sinnvoll sein, offen zu kommunizieren, ab wann der/die Chefin vielleicht gerade nicht erreichbar ist. Weiß der Mitarbeiter das nicht, wirkt es so, als würde kein Feedback kommen. Das kann besonders frustrierend sein, wenn es eine zeitkritische Frage ist. Andersrum sollte der Mitarbeiter auch über zeitintensive Arbeitsphasen informieren.
3. Setzt am besten nichts voraus
Eine aus meiner Sicht doch frustrierende Sache ist, wenn der Chef Wissen in jeglicher Form voraussetzt und man sich schlussendlich mit ganz viel Pech sogar dumm fühlt, weil man glaubt, dass man dieses Wissen wirklich schon haben müsste. In Christian und meinem Fall sind wir die erste Zeit an zwei Sachen besonders oft hängen geblieben.
Zum einen am gezielten Briefing einer Aufgabe. Oft hatte ich danach noch einen Rattenschwanz an Fragen, bei denen ich mir nie sicher sein konnte: Muss ich das jetzt wissen oder hat Christian es einfach vergessen?
Und zum anderen an der Nutzung von für mich neuen Tools, die Christian aber schon ewig benutzt. Unbewusst hat Christian mich in Tools geschmissen und nicht gefragt, wie vertraut ich damit bin. Fazit: Frust und Ärger für mich. Und auch hier wieder die Frage: Ist das Tool vielleicht so selbsterklärend, dass ich das können sollte?
4. Klare Regeln aufstellen
Freiraum ist wirklich was feines, aber Regeln sind ebenfalls sinnvoll. Das kann sich auf vieles beziehen, wie ich selbst feststellen musste. Regeln innerhalb einer Aufgabe sind beispielsweise unfassbar hilfreich, damit eine Aufgabe nicht ausartet. Damit meine ich nicht nur Deadlines, sondern auch einfache Rahmenbedingungen in Aufgaben. Mir ist es oft genug passiert, dass ich trotz guten Briefings viel zu viel oder auch mal zu wenig gemacht habe, weil es keine Regeln gab, wie lang eine Aufgabe werden sollte.
Klar, ich bin mir sicher, der ein oder andere denkt sich „manche Aufgaben sind eben so lange wie sie sind“. Dachte ich auch. Ich habe dabei aber oft gar nicht gemerkt, wann ich zu viel Arbeit in etwas gesteckt habe, wo anderswo mehr Arbeit notwendig gewesen wäre. Aber auch in anderen Bereichen sind Regeln durchaus willkommen. Wie in meinem Artikel über Home-Office zu lesen ist es gerade dort sinnvoll, wenn es strikte Regeln gibt.
5. Den Mitarbeitenden das Gefühl geben, ein Teil des Teams zu sein
Das mag auf den ersten Blick wie ein sehr banaler Tipp wirken. Aber ich hatte gerade in der Anfangszeit oft das Gefühl, eben kein Teil des Teams zu sein. Bei uns gab es dafür mehrere Faktoren. Die Kommunikation lief über lange Strecken nur schriftlich und Christian hat mich bewusst in meiner ersten Zeit einem geringeren Arbeitspensum ausgesetzt als ich geschafft hätte. Dadurch wurde bei mir der Eindruck erweckt, dass ich eigentlich nicht gebraucht werde und natürlich kam die Frage auf, wieso ich mich Kira von sozial-pr nenne.
Wir haben beides durch unsere überarbeitete Kommunikation gut in den Griff bekommen und ich bin und war immer ein Teil von sozial-pr, mittlerweile fühle ich es nur eben auch. Daher kann ich aus eigener Erfahrung diesen Tipp als wichtig weitergeben, denn es ist kein schönes Gefühl sich fragen zu müssen, ob man wirklich zum Team gehört.
Wie sehen Eure Erfahrungen aus?
Diese Tipps sind teilweise vielleicht ein klein wenig selbstverständlich, aber manchmal – wie Christian und ich gemerkt haben – eben auch nicht. Vielleicht, und dann habe ich mein Ziel erreicht, merkt ihr selbst beim Lesen, dass der eine oder andere Punkt wirklich noch etwas besser laufen kann, sowohl für den Arbeitgeber als auch die ArbeitnehmerInnen.
ArbeitnehmerInnen gebe ich noch mal einen ganz separaten Tipp mit auf dem Weg, der bewusst keiner der 5 Tipps geworden ist: Fehlt euch etwas, dann traut euch mit eurem Chef zu reden. Transparenz hilft, auch ich habe das lernen müssen. Manche dieser 5 Tipps kann ein Arbeitnehmer sich von seinem Chef auf respektvolle Weise auch selbst einfordern, gerade was die Kommunikation betrifft.
Und diese 5 simplen Tipps haben mich und Christian zu einem richtig guten Team werden lassen, das noch sehr lange zusammen arbeiten will.
Ihr habt Fragen oder Anregungen, ihr habt vielleicht selbst Learnings, die ihr gerne weitergeben möchtet? Schreibt uns gerne einen Kommentar und lasst uns diskutieren.
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