Good Search im Sozialgespräch: Eine Suchmaschine ohne Werbung und Big Tech

Das Bild zeigt die Startseite der Suchmaschine "GOOD". Oben befindet sich das Logo "GOOD" in schwarzen Großbuchstaben. Darunter ist eine Suchleiste mit dem Text "Im Web suchen..." und einem grünen Suchsymbol. Im mittleren Bereich steht die Überschrift "Die Websuche ohne Werbung" in großen, farbigen Buchstaben. Darunter ist ein kurzer Text: "Gut für dich, die Gesellschaft und die Umwelt." Rechts daneben sind vier Hauptmerkmale der Suchmaschine aufgelistet, jedes mit einem grünen Häkchen: Ohne Werbung - frei von kommerziellen Interessen. Unabhängige Suchergebnisse - 100% frei von Big Tech. Privat und anonym - ohne Tracking, ohne Suchverlauf, ohne Fußabdruck. Nachhaltig und sozial engagiert - dem Gemeinwohl verpflichtet. Auf der linken Seite des Bildes befindet sich eine farbenfrohe Illustration mit vier Personen, die verschiedene Gegenstände halten: eine Weltkugel, ein Megafon, ein Herz und eine Blume. Am unteren Rand des Bildes befindet sich ein grüner Button mit dem Text "Als Standardsuche einrichten".

Eine Suchmaschine, die in soziale Projekte investiert, keine Algorithmen von Microsoft oder Google verwendet und nicht werbefinanziert ist. Kann das funktionieren? Das deutsche Unternehmen Good Search probiert genau das seit Ende 2024 aus.

Die Suchmaschine an sich gibt es zwar schon länger, zu Beginn unter dem Namen Gexsi, doch den Schritt weg von den Algorithmen der großen Technik-Konzerne und von der Werbefinanzierung ist Good Search erst im Oktober 2024 gegangen.

Der lange Anlauf bis zu diesem Schritt hat einen einfachen Grund: Es ist alles andere als einfach, sich von den Marktführern und etablierten Finanzierungsmodellen zu lösen. Die Motivation beschreibt Andreas Renner, einer der Gründer und mein Gesprächspartner im Podcast, so:

„Wir setzen uns leidenschaftlich für innovative Lösungen ein, die sozialen Wandel und Klimaschutz beflügeln. Unser Engagement über Werbung zu finanzieren, die oft zu mehr Konsum und weniger nachhaltigen Produkten aufruft, ist nicht konsequent. Diesen Widerspruch lösen wir jetzt auf.“

Für eine Suchmaschine bezahlen? Das tue ich gerne!

Einen Spoiler erlaube ich mir: Good Search finanziert sich über Abos. Ich selbst habe einige Wochen vor der Aufnahme ein Basis Abo – 2 Euro für 30 Tage – abgeschlossen und habe es mit einiger Skepsis getestet.

Bereits vor dem Gespräch habe ich auf das KARMA Jahresabo – 96 Euro für ein Jahr – aufgestockt. Meine drei Gründe dafür möchte ich mit euch teilen:

  1. Die Suchergebnisse in Good Search sind für mich in 80 Prozent aller Fälle mindestens so gut wie in Google. In den restlichen 20 Prozent ist der Wechsel zur Google Suche durch den Direktlink komfortabel und problemlos.
  2. 96 Euro sind Geld, absolut, doch im Vergleich mit anderen Software-Abos recht überschaubar. Noch dazu wenn ich mir überlege, wofür ich das Geld bei Good Search ausgebe.
  3. Was mich zu meinem dritten Punkt bringt. Ich gehöre zu denen, die recht laut nach Alternativen zu den großen Plattformen und kommerziellen Marktführern rufen. Wenn dann eine echte und praxistaugliche Alternative, noch dazu aus Deutschland, auf meinem Radar auftaucht, sollte ich meinen Worten auch Taten folgen lassen.

Wenn auch nur einer der Gründe irgendwie mit euch resoniert, solltet ihr euch den Sozialgespräch Podcast zu Good Search anhören.

Und wenn euch Andreas Argumente überzeugen oder ihr es zumindest spannend findet, probiert die Suche gerne mal aus. 2 Euro für einen Monat sind eine geringe Einstiegshürde.

Bevor es los geht nur noch zwei Hinweise. Erstens ist die Transkription wie immer automatisch erstellt und menschlich so gut es in der verfügbaren Zeit ging korrigiert. Da privat aktuell aber wirklich viel los ist war die Korrektur dieses Mal nur oberflächlich. Ich bitte um euer Verständnis.

Zweitens: Nein, ich bekomme keine Provision und auch sonst keine Vergütung von Good Search für diesen Artikel und Podcast. Ich finde das Projekt einfach spannend und unterstützenswert.

Und jetzt viel Spaß beim Sozialgespräch Podcast mit Andreas Renner von Good Search.

Sozialgespräch Podcast mit Good Search – das Transkript

Christian
[0:00] Hallo und herzlich willkommen zu einem neuen Sozialgespräch Podcast und heute mit dem Fokus auf Technik, um genau zu sein auf eine Suchmaschine, Good Search,

[0:10] die einiges anders macht als andere und zwar vor allem zwei Dinge. Zum einen, sie hat keine Werbung und verkauft eure Daten auch nicht. Und zum anderen, sie nutzt auch keine Big-Tech-Technologien. Das heißt weder Algorithmen und Co. von Microsoft noch von Google.

Wie das funktioniert, wie sie sich finanzieren und vor allem, warum sie diesen doch recht radikalen Schritt letztes Jahr gemacht haben, sich komplett von Big-Tech zu verabschieden, das hören wir uns mit einem der Gründer jetzt an.

Intro

[0:59] Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Sozialgespräch-Podcast-Folge. Schön, dass ihr wie reinhört. Dieses Mal haben wir ein Thema, das nichts direkt mit Kommunikation zu tun hat, sondern vielmehr technischer Natur ist. und ich bin da äußerst gespannt drauf.
Es geht nämlich um eine Suchmaschine und bevor ihr wegklickt, nein, es ist keine Big-Tech-Suchmaschine, sondern wirklich eine Alternative und es ist nicht ecosia. Ich bin mir ziemlich sicher, von der heute habt ihr noch nie gehört.

[1:27] Um über die Suchmaschine zu sprechen, den Namen verraten wir gleich, habe ich einen Gesprächspartner hier, der das Ganze mit gegründet und ins Leben gerufen hat. Ganz herzlich willkommen, lieber Andreas, schön, dass du da bist.

Andreas
[1:41] Hallo Christian, toll dabei zu sein.

Vorstellung der Suchmaschine Good

Christian
[1:43] Andreas, für die, die jetzt weder deinen Nachnamen kennen, noch dich in irgendeiner Form: Wer bist du und wie heißt diese mysteriöse Suchmaschine, die ich so angeteasert habe gerade?

Andreas
[1:54] Ja, ich bin Andreas Renner, bin Mitgründer der Suchmaschine und die Suchmaschine heißt Good, die Suchmaschine für eine bessere Welt. Und wir haben die über mehrere Jahre hinweg entwickelt, ursprünglich unter dem Arbeitstitel Gexsi, der ein oder andere wird das vielleicht sogar schon mal gesehen haben. Und jetzt seit drei Jahren unter dem Namen Good. Und wir sind eine ganz klare Alternative zu Google.

[2:17] Wir sind werbefrei, wir sind frei von Big Tech. Wir haben eine starke Nachhaltigkeitsagenda, wir sind sozial engagiert. Einige Elemente haben wir schon in der Vergangenheit mit vorbereitet. Aber diesen radikalen Wechsel, dass wir jetzt wirklich ethisch und wertebasiert aufgestellt sind, das haben wir seit November, seit also zwei Monaten umgesetzt und wollen das jetzt sozusagen publik machen und nach draußen gehen.

Christian
[2:38] Genau, da steckt jetzt schon ganz, ganz viel drin. Für die Zuhörenden, falls ihr parallel jetzt schon mal gucken wollt, wenn ihr uns im Ohr habt, ihr findet das Ganze unter good-search.org.

[2:54] Ihr seht sofort, was Andreas gerade auch schon gesagt hat: Keine Werbung und, was ich ja auch sehr spannend finde, keine Technik von den großen Tech-Konzernen. Das ist auch so ein Unterschied mit zum Beispiel ecosia, die ich am Anfang genannt habe, die ja die Technik von Microsoft mit einsetzen tatsächlich.

Entstehungsgeschichte von Good Search

[3:12] Nimm uns einen halben Schritt davor bitte mit. Wie seid ihr auf die Idee gekommen, überhaupt eine Suchmaschine ins Leben zu rufen? Über den Switch weg von Werbung und Co reden wir gleich nochmal. Aber wie kam es überhaupt zu der Idee?

Andreas
[3:27] Genau, da spielt tatsächlich ecosia eine Rolle mit Christian Kroll, dem sehr charismatischen Gründer. Ich selbst komme aus dem Bereich des Social Entrepreneurships. Das heißt, was ich seit 15 Jahren mache, ist eigentlich inhaltlich getrieben.

Ich möchte Sozialunternehmen, Sozialorganisationen, soziale Innovationen, Changemakers, die mit coolen Ideen die Welt verändern, denen Rückenwind geben. Und wir hatten immer wieder über Fundraising-Tools gesprochen. Und da hatten dann David Diallo, Kevin Fuchs und ich vor über fünf Jahren die Idee, wo haben wir erstmal gesagt:

Ach komm, ecosia, die haben eigentlich ein einfaches System, dass wir das einfach kopieren mit dem gleichen Modell, aber einen anderen innerlichen Fokus setzen.

[4:06] Das heißt, die ursprüngliche Idee war, wir machen das, was ecosia macht, aber wir nutzen die Einnahmen, die wir in der Phase Bewerbung erzielen, um soziale Innovatoren zu unterstützen.

Da haben wir gesagt, der Unterschied zu ecosia ist, wir unterstützen Projekte, die von der Sichtbarkeit leben. Wenn du ein Projekt hast, was gerade selbst Fundraising braucht oder was du in Deutschland nutzen kannst,

[4:28] Initiativen, ob das jetzt Social BnB die Plattform ist oder Region der Lebensretter, lauter Initiativen, die sozusagen auch hier vor Ort sind teilweise, die Nutzer suchen, die selbst Kampagnen starten, die profitieren auch von der Sichtbarkeit.

Und eine Suchmaschine mit täglichen Touchpoints ist ein unglaublich starkes Kommunikationsturm. Das heißt, wir haben gesagt: Cool, wir raisen Funds über die Werbung und gleichzeitig kann man dieses Storytelling stark machen. Jeden Monat ein starkes Projekt, das wir vorstellen.

[4:53] Und das haben wir sozusagen organisch wachsen lassen. Wir sind ja ein kleines Start-Upper, aber im größten als Ehrenamtliche, haben die Anteile in der Stiftung.

Das heißt, wir haben jetzt kein großes Marketingbudget, wo man laut nach draußen geht, haben das sozusagen mit ruhiger Hand entwickelt. Und natürlich in diesem Zeitraum gemerkt, irgendwas stimmt eigentlich nicht.

Der Weg zur Unabhängigkeit

[5:10] Die Verträge, die auch wir hatten mit Microsoft, Bing, mit Google, das ist zum einen nicht auf Augenhöhe. Die Margen sind natürlich unglaublich ungleich verteilt. Ich sage nur mal ganz kurz die Zahl, wir werden wahrscheinlich noch mal darauf zurückkommen.

Google hat ja gerade seinen Jahresabschluss veröffentlicht, 198 Milliarden US-Dollar über die Werbung auf ihrer Suchmaschine, die ja auch alle anderen nutzen, ob das jetzt ecosia, Duck Duck Go, Qantas, das Werbenetzwerk nutzen alle.

[5:38] Beziehungsweise Google oder Bing Werbenetzwerk. Aber das ist die gleiche Kategorie. Und auch die Idee, dass man sagt, Werbung zu schalten, wo man das ganze System unterstützt. Wo man eigentlich auch zu mehr und nicht nachhaltigem Konsum aufruft, weil man hat ja keine Einflussmöglichkeiten hat, für was da geworben wird.

Wer am meisten zahlt, der kriegt den Werbeersatz. Und dann im Nachhinein zu sagen, aber wir nutzen das Geld

[6:00] Ja für einen guten Zweck, das ist irgendwo nicht optimal, sage ich mal. Das heißt, wir hatten dann seit Anfang letzten Jahres sozusagen Schritt für Schritt uns entkoppelt von Big Tech.

Man muss ja sagen, das geht heute erstaunlich gut. Also Google hat schon längst nicht mehr das Monopol auf die beste Suchmaschine. Es gibt ja auch die ganzen ChatGPT und es gibt auch unabhängige Search-Feeds, die wir auch eben nutzen. Google hat ein Monopol auf die Werbung, muss man sagen. Jeder, der ein alternatives Geschäftsmodell sucht, der hat Schwierigkeiten.

[6:34] Deswegen laufen fast alle eben mit dem Werbenetzwerk von Google oder auch mit dem Werbenetzwerk von Bing. Aber technisch ist es möglich, andere unabhängige Feeds zu nutzen. Und das ist wirklich toll.

Das heißt, wir haben es technisch losgekoppelt, nutzen derzeit vornehmlich den Zugriff-Feed von Brave. Können wir nachher auch nochmal tiefer einsteigen.

[6:52] Und haben jetzt sozusagen dann erstmal auch die Werbung noch weiterlaufen lassen. Und dann seit November sozusagen auch die Werbung rausgeschmissen für den Bing-Anzeigennetzwerk.

Weil da ganz viel daran hängt, was man nicht möchte. Also nicht nur die geringen Marschen, sondern vor allem das ganze Tracking, die Klauseln, die in den Verträgen drinstecken.

[7:15] Sobald man ein anzeigenbasiertes Modell hat, also über Werbung sich finanziert, ist man keine datensichere Suchmaschine. Denn sobald jemand spätestens da draufklickt, dann ist man im Tracking-Model.

Und alle reden von grünen Suchmaschinen. Das ganze Tracking, es werden Bilder geladen, diese Tracker im Hintergrund, die erzeugen Datenvolumen und vor allem sitzen im Hintergrund große Werbenetzwerke, die mit viel KI versuchen dich zu analysieren und viel Energie investieren. Das alles verbraucht Strom und damit auch wieder CO2 verbraucht.

[7:48] Das heißt, eine schlanke Suchmaschine ist eigentlich dann möglich, wenn man erstmal das rausschmeißt, was man eigentlich nicht wirklich braucht.

Christian
[7:55] Absolut. Also du hast erklärt, warum ihr diesen Schritt gemacht habt. Philosophisch finde ich das natürlich total spannend. Wir hatten uns vor drei Wochen, zwei Wochen schon mal getroffen dazu und das Vorgespräch zu dem Podcast hier geführt.

Und ich habe da gesagt, okay, ich hatte zu dem Zeitpunkt noch keine Zeit gehabt, mich intensiv zu beschäftigen. Das habe ich inzwischen getan. Und ich muss sagen, das ist aus meiner Erfahrung, ich komme damit erst erstaunlich gut klar als meiner Standardsuchmaschine.

[8:20] Klar musste ich in den letzten Wochen eins einmal zu Google wechseln, weil es dann schon Ergebnisse gab, die ich nicht gefunden habe. Aber das war, kann ich an der Hand abzählen, wie oft das passiert ist.

Und da ich doch relativ viel Zeit mit Suchen verbringe, fand ich das erstaunlich, muss ich sagen. Lass uns da gerade bei der Technik noch ganz kurz bleiben, bevor wir zum Geschäftsmodell kommen. Denn das finde ich mindestens genauso spannend.

[8:40] Du hast am Rande erwähnt, ihr nutzt jetzt gerade den Feed von Brave. Ohne jetzt zu technisch zu werden, weil viele meiner Zuhörer und Zuhörinnen es nicht unbedingt nur in die Nerd-Ecke wollen, aber dennoch, nimm uns einmal kurz mit, was ist das für eine Alternative und was machen die anders als Google oder Bing zum Beispiel?

Andreas
[8:57] Genau, also vielleicht um das Big Picture nochmal zu zeichnen, es gibt die beiden großen natürlich, Google und Microsoft Bing. Und es gibt inzwischen zwei, drei Alternativen, die auch echt ganz gut sind.

Und damit von der Qualität am besten, da hat es ja auch bestätigt, dass Brave, die kennt man teilweise von einem Browser, aber die haben sozusagen vor drei, vier Jahren ein Search-Feed, also eine Alternative zu Google, auf den Markt gebracht, den sie ursprünglich von einem deutschen Startup übernommen hatten, Clix.

[9:26] Das war mal so ein Startup mit Burda Verlag involviert in München, sitzen die Entwickler, die hatten sozusagen das größtenteils entwickelt und haben sozusagen ein Feed, der einfach komplett losgelöst ist von den Algorithmen von Google und Bing, sozusagen einfach nochmal das repliziert mit ihren eigenen

[9:44] Crawler und Tools und das sozusagen, dadurch sind die Ergebnisse unabhängig. Es ist ja so, dass viele der anderen so Maschinen vermeintlich unabhängig sind, aber doch auf die Schnittstellen von Google oder Bing zurückgreifen. Meistens Bing, weil Bing offen ist für Partnerschaften. Google hat nicht wirklich Partnerschaften nötig.

[10:01] Wer einen 90% Marktanteil hat, sucht nicht sozusagen noch Dritte, die den Einnahmen dann auch teilen muss. Aber ob das jetzt Duck Duck Go ist oder Quant, die nutzen alle die Feeds der Großen. Und es gibt jetzt neben Brave schon länger einen weiteren Mojik aus England.

Die sind auch extrem unabhängig, aber von der Qualität noch nicht so, dass wir sagen würden, wir würden es als Standard mit integrieren. Aber wir haben natürlich als unabhängiges Unternehmen die Möglichkeiten auch sozusagen da zu variieren, andere Feeds mit reinzunehmen.

[10:31] Wir sind sozusagen immer am Schauen, welche Möglichkeiten passen, besten von der Qualität als auch sozusagen von den Werte und der Philosophie. Und man muss schon auch sagen, ecosia, die sind ja nicht glücklich, sozusagen Big Tech zu nutzen. Also ich kenne den Wolfgang Oels, den CEO, auch privat seit langem, noch bevor er bei ecosia war.

[10:52] Und der postet auch immer wieder, Big Tech muss weg und sowas. Und trotzdem nutzen sie Big Tech. Das heißt, die fühlen sich unwohl damit und sind jetzt auch dabei, mit Quant aus Frankreich gemeinsam noch ein Startup zu gründen, wo sie auch einen unabhängigen europäischen Feed mit entwickeln, den wir voraussichtlich auch mit integrieren werden.

Das heißt, aber von dem werbebasierten Modell kommen sie nicht weg. Das ist sozusagen, das ist schon nochmal ein fundamentaler Unterschied, der uns da unterscheiden wird.

Finanzierung ohne Werbung

Christian
[11:16] Das heißt, ihr seid bewusst den Weg gegangen, eine Alternative zu nehmen, technisch, das ist das eine. Das andere ist aber, du hast es gerade so angesprochen, Werbemodell bis zum. Ihr habt dafür in Werbung komplett verabschiedet.

[11:29] Da stellt sich die erste Frage, die mir in den Kopf kommt, wie finanziert ihr euch da? Weil, naja, alle sie in Anführungszeichen kostenlosen Suchmaschinen da draußen leben ja im Prinzip von Werbung, fast alle. Wie kann sich eine Suchmaschine tragen, wenn sie bewusst keine Werbung schaltet?

Andreas
[11:47] Genau. Es geht letztlich nur über ein Abo-Modell. Und wir haben ein Abo-Modell eingeführt, dass du ein bisschen nach dem Prinzip zahlst so viel, wie du möchtest, funktioniert. Wobei zwei Euro pro Monat, dass das das Basis ist. Unter dem sozusagen machen wir Verluste.

Aber wir sind sehr, sehr glücklich, dass eigentlich ein Viertel der Nutzer freiwillig fünf Euro oder auch zehn Euro pro Monat zahlt, um einfach unsere Mission zu unterstützen.

[12:11] Und das finden wir einfach gewaltig, weil das zeigt, dass sozusagen, es ist auch eine Überzeugungssache, dass man bewusst sagt, wir finden das toll, dass dann ein kleines Startup sich gegen die großen Konzerne stemmt.

[12:22] Und genau, ich glaube, dass, wenn wir uns nochmal auf den Blick auf das Werbungmodell lenkt, es ist kein guter Deal, mit diesen Werbungmodellen zu arbeiten. Ich hatte vorhin mal kurz die 198 Milliarden erwähnt, die Google-Berwerbung finanziert.

Ich habe mir den Spaß gemacht und geguckt, was es für USA bedeutet, weil da gibt es sehr genaue Zahlen und habe einfach mal den Marktanteil 90 Prozent von Google genommen, die 330 Millionen Menschen, die in den USA leben.

[12:52] Und dann haben wir geguckt, wie viel Dollar pro Nutzer pro Monat generiert werden, wenn man es wirklich komplett über die Bevölkerung nimmt. Und das sind 350 Dollar im Jahr. Das ist verrückt.

Also wenn man Google nutzt und in Deutschland wird es nicht so viel anders sein, dann werden da Unmengen an Geld bezahlt, dass ich nicht das primär finde, was ich suche, sondern das, wofür andere, die ich gar nicht so groß kenne, zahlen, damit ich es finde. Das heißt, die Suche hat bei populären Suchbegriffen deutlich verzerrt.

[13:22] Häufig sind ja zwei Drittel der Fläche sozusagen mit gesponserten Anzeigen überfrachtet. Das ist zwar gekennzeichnet, aber nicht wirklich übersichtlich. Und eine werbefreie Suche ist fokussierter, sie lenkt weniger ab.

Ich habe weniger auch den ganzen psychologischen Druck, dass da Sachen mir eingeredet werden, was ich alles kaufen und buchen und machen soll.

[13:40] Und was ich ja vorhin erwähnt hatte, die Werbung funktioniert so, dass der der meisten zahlt, sozusagen den Werbeplatz kriegt, solange das mit dem Suchbegriff natürlich passt. Aber das sind natürlich in der Regel große Unternehmen mit großen Budgets.

Man unterstützt auch wiederum sozusagen die Konzerne und nicht die kleinen nachhaltigen Startups, die vielleicht ein tolles Produkt auf den Markt bringen. Das heißt, das ganze System ist eigentlich nicht gut. Und man muss echt schmunzeln, wenn man sich 20 Jahre zurückversetzt. Larry Page, ein Gründer von Google, hat ursprünglich gesagt, wir wollen natürlich werbefrei bleiben.

Als er als Studierender das gegründet hatte, war er auch Überzeugungstäter.

[14:17] Und heute werden die Algorithmen so krass optimiert, so viel Tracking hintergesetzt, dass es dann der Konzern schafft, fast 200 Milliarden an Werbeeinnahmen zu kriegen.

Das zeigt, wie stark der Druck geworden ist, sozusagen an allen Ecken und Enden sozusagen zu schauen, dass das System so aufgebaut wird, dass möglichst viele Sachen erscheinen, die Werbung ermöglichen und dass sozusagen die hochpreisigen Werbesachen platziert werden. Und vielleicht noch kurz noch dazu.

[14:44] Wir hatten natürlich anfangs auch gedacht, mein Gott, wenn das so ein Riesenmarkt ist, wie cool ist denn das? Wir sind so ein bisschen Robin Hood, wir greifen da voll rein und tun diese Riesensumme sozusagen Nutzen, um das in gute Zwecke zu lenken.

Und das funktioniert halt nicht und haben auch echt lange gebraucht, das ist zu erkennen, woran das liegt. Weil auf dem Papier ist dieser Revenue-Share, der mit dem Konzern stießt, gar nicht so schlecht. Das ist irgendwie mindestens 50 Prozent bei Bing.

[15:09] Man darf die Zahl nicht nennen, aber der Löwenanteil sozusagen, mehr als zwei Drittel, geht tatsächlich an den, der die Partnerschaft hat. Aber die Werbung, die ausgespielt wird, ist die Billigwerbung sozusagen.

Also du findest auf Google und auf Bing der Originalseite Werbung, für die du dem viel zahlen. Und auf ecosia und den ganzen Partnern und auch uns eben früher sozusagen tendenziell Werbung, die nur sehr, sehr geringe Marge einbringt.

[15:33] Und das heißt, du hast auch noch einen sozusagen, und vielleicht liegt es auch daran, dass sozusagen, wenn man weniger trackt, auch die Werbung nicht so passgenau ist, also das ganze System funktioniert dann gut, wenn ich sage, ich gehe voll rein und ich nutze Google und deshalb das ganze Tracking.

[15:47] Wir hatten über ecosia gesprochen, da kamen gerade die letzten Zahlen raus. Letztes Jahr 20 Millionen Bäume geplant, das ist mega, aber bei 20 Millionen Nutzer ist es ein Baum pro Nutzer und der Baum kostet, wenn man die Zahlen runter rechnet, 44 Cent. Das sind irgendwo 4 Cent pro Monat, was in den Baum fließt. Also so viel Impact pro Nutzer kann ich nicht erzielen.

[16:07] Ich kann als Community viel machen und ich finde auch ecosia toll, weil die verklagen auch mal Google oder Microsoft wegen Wettbewerbsverstößen. Die sind schon cool drauf, aber der finanzielle Impact, den man über dieses Werbesystem erreicht, ist vernachlässigbar.

Es geht um die Community, eine starke Community, mit der man sich bewegen kann, aber nicht das Geld, was da erwirtschaften wird, ist eigentlich bei 20 Millionen Menschen vernachlässigbar.

Christian
[16:27] Es rechnet sich jetzt nicht so extrem für die Partner an der Stelle, die die Werbung über ihre Plattform spielen. Ihr macht das ja bei euch auf eurer Seite, verlinke ich natürlich auch für die Zuhörer und Zuhörer in den Shownotes, sehr transparent, was ihr von diesem 2 Euro im Monat Modell, Basismodell, wofür verwendet.

Also ihr schlüsselt das exakt auf mit Centzahlen und so. Die Frage, die sich mir so stellte bei der Nutzung, also wie gesagt, ich bin happy damit. Ich habe es auch kein Thema, vor der Transparenz da ein Jahresabo abzuschließen, weil irgendwie 96 Euro im Jahr mit Rabatt beim Jahresabo sind jetzt nicht die Welt.

[17:04] Aber die Frage, die sich mir schon stellte, wie erklärungsbedürftig ist es denn und wie einfach ist es denn für euch, die NutzerInnen und die AbonnentInnen vor allem zu gewinnen?

Weil ihr arbeitet ja erstmal unabhängig von dem Geld, das nicht die Welt ist, aber ihr arbeitet ja gegen die Gewohnheit an, das Suche kostenlos, große, hörbare Luft, Anführungszeichen hoffentlich, ist. Wie schwer ist das, die Leute von dieser Gewohnheit wegzukriegen?

Andreas
[17:30] Ja, das sind eigentlich gleich zwei Aspekte, die du anreißt. Zum einen spielt die Zeit für uns. Man sieht, dass sozusagen viele Nutzungen im digitalen Bereich ursprünglich kostenlos waren und inzwischen Geld kosten.

Genauso wie man es bei Online-Journalen kennt, Spiegel Online, voll kostenlos, heute sozusagen der Druck ist stark, dass man dafür das Bezahlmodell klickt.

[17:51] Und wer heute schon KI-Tools gerne nutzt und ChatGPT und die ganzen anderen, der sieht ja, dass man sehr schnell in den Bereich kommt, wo dann gesagt wird, eigentlich die richtige vollumfängliche Nutzung, die kostet dann 20 Dollar im Monat oder so.

Das heißt, es gibt bereits ein Premium-Segment, wo immer mehr Nutzer, Nutzerinnen merken, okay, um das Programm richtig nutzen zu können, muss ich dafür bezahlen. Das heißt, die Denke, ich glaube, da ist ein Bruch, ein Wandel, der stattfindet. Also, dass die Menschen sagen, okay, das ist eine Leistung, die wird komplexer, die wird aufwendiger, das muss dann auch bezahlt werden.

[18:27] Und gleichzeitig ist der zweite Aspekt, ist es natürlich für uns als kleine Startup die Herausforderung, sozusagen diese Sichtbarkeit zu bekommen und sozusagen lautstark zu kommunizieren und die Argumente zu präsentieren, weil man natürlich…

Wir wachsen organisch bislang. Wir haben sozusagen kein großes Team, mit der wir sozusagen tausend Pressegespräche führen. Und auch der Podcast heute ist mein erster Podcast in diesem neuen Thema.

[18:50] Und so gesehen, der Druck nach oben. Und deswegen wollen wir auch eigentlich mehrgleisig fahren, um das Thema in die Öffentlichkeit zu bringen. Zum einen natürlich über die Gespräche wie heute, über LinkedIn, über Pressegespräche, über die Möglichkeiten bei PR.

Und das zweite ist, dass wir auch ganz gezielt auf Organisationen zugehen. Und da ist natürlich der soziale Sektor ein unglaublich spannender Bereich, denn gerade im sozialen Sektor gibt es vier Organisationen, die natürlich auch sich nicht wohlfühlen, ihre Mitarbeitenden Geräte zu geben, die mit Big Tech laufen, wo in Deutschland vermutlich 20 Euro ist unsere Schätzung, an Werbung ausgespielt wird.

Und wenn man die durch B2C- oder B2B-Bereich sogar noch weniger sozusagen pro Nutzer ersetzen kann, hat man eine wertebasierte saubere Lösung.

[19:41] Das heißt, wir finden es wichtig, mit Organisationen zu sprechen. Und gerade im sozialen Sektor, glaube ich, sind die Werte-Alignment, sozusagen die Werte-Konkurrenz so groß, dass es eigentlich spannend ist zu schauen:

Mit welchen Organisationen können wir hier in den Look treten, um einfach für die Mitarbeitenden eine Lösung zu finden, die frei ist von Big Tech, frei ohne Ablenkung und ethisch sauber aufgestellt. Und obendrein sind wir noch sozial engagiert, da kann man sich auch noch mal drauf ziehen.

Nutzererfahrung bei Good Search

Christian
[20:07] Das heißt, du hast es gerade so angerissen, diese zwei Euro Basis pro Nutzer sind dann nicht mehr unbedingt der Preis, wenn man halt über größere Kontingente spricht. Wenn ich jetzt als Organisation bei euch anfrage und sage:

Hey, wir machen die bei uns zur Standardsuche auf allen Dienstgeräten zum Beispiel, dann redet man sicherlich mit euch nochmal über Abos für die Organisation, sage ich jetzt einfach mal.

[20:27] Und nicht jeder Einzelne holt sich da was, wie es viele andere mit ecosia zum Beispiel zum Teil gemacht haben in der Vergangenheit. Bevor wir das soziale Engagement nochmal touchieren, würde ich gerne eine Sache noch einschieben und sagen, wir haben jetzt viel über Technik und Modell gesprochen.

[20:43] Was mich jetzt interessieren würde und für viele meiner Zuhörer und Zuhörer, glaube ich, auch wichtig ist, nimm uns mal mit, wie sieht denn die tägliche Nutzung aus bei Good? Also nehmen wir an, ich komme bei euch auf die Seite und nehme an, ich sage, okay, gut, ich will es erstmal ausprobieren.

Die zwei Euro für einen Monat gebe ich aus zum Test. Ich rufe die Seite auf, mache sie vielleicht zur Startseite.

[21:04] Was unterscheidet sich im Vergleich zu, ich würde Google oder ecosia nutzen? Wie sieht das von der Nutzererfahrung her denn aus? Gibt es da irgendwelche Besonderheiten?

Und wo kann ich es überhaupt verwenden? Also nur Desktop oder auch mobil oder wie sieht das aus?

Andreas
[21:17] Genau, zum einen ist es wirklich gar nicht so großer Unterschied. Das ist ja genau die Idee, es soll ein Wechsel sein, den man eigentlich gar nicht spürt. Das heißt, es gibt bei uns auch eine Erweiterung, dass sich beim Firefox-Browser, beim Edge-Browser, beim Microsoft-Chrome-Browser, beim Google-Chrome-Browser, man Good als Standard-Suchmaschine einstellen kann.

Das heißt, wenn ich auch über die Adresszeile suche, bin ich automatisch mit Good verbunden und nicht mit einer anderen Standardsuchmaschine.

[21:43] Und für alle mobilen Endgeräte, für Smartphones, für Tablets, gibt es eine Browser-App, also die Good-App, die man im App Store oder im Google Play Store sozusagen runterladen kann und die man dann sozusagen möglichst prominent auf seine Geräte verlinkt, dass man dann über die Browser-App sozusagen täglich nutzt.

Wenn man drin ist, ist es von der User Experience, von der Nutzererfahrung ganz, ganz ähnlich wie bei Google oder anderen Zoom-Maschinen. Man findet ähnliche Ergebnisse. Wir haben auch viele Ergebnisse angereicht durch Widgets, also Wikipedia-Einträge und anderes, die sozusagen Ergebnisse übersichtlich darstellen.

[22:20] Insgesamt würde ich sagen, etwas übersichtlicher, weil wir eben nicht sozusagen viele bezahlte Werbung dazwischen klatschen, ja gar keine Werbung dazwischenklatschen.

Das heißt, es kommt mal einen Einschub für News oder für Videos, aber so kommt eben nicht diese Befrachtung mit Werbung, die man sonst findet. Das heißt, eine ähnliche User-Erfahrung etwas aufgeräumter als bei den anderen.

[22:41] Und vielleicht noch ein kleiner Hinweis. Wir haben tatsächlich aktuell zumindest einen kleinen Link oben in der Navigation drin, dass man auch auf Google wechseln kann, ohne das Suchergebnis neu eingeben zu müssen.

Das haben wir gemacht, weil wir sagen, eigentlich, es gibt einen Player, der hat 90 Prozent Marktanteil. Warum den Wechsel erschweren? Jeder kann vergleichen. Und wie du vorhin ja auch sagtest, bei den einen anderen Suchbegriffen sagten, ach komm, ich möchte mich doch mal vergleichen, wie es bei Google wäre.

Wir sind ja nicht anti-Google. Wir bitten ja auch mega, was Google bewerkstelligt hat. Aber es gibt immer ein Maß der Dinge, um zu sagen, es ist nicht gut, wenn alle immer nur Google nutzen. Das heißt, jeder soll eigentlich für sich die eigene Balance finden, wie viel Big Tech man nutzen möchte und wie konsequent man sich ausklingt. Deswegen wollen wir da keine Sperre reinmachen, sondern einfach das auch möglichst leicht vergleichen zu können.

Wie schon sagtest, man muss im Vergleich nicht scheuen. Von der Technik gibt es tatsächlich Alternativen von den Search-Feeds, die vergleichbar sind und das freut uns natürlich.

Christian
[23:39] Ja, also kann ich bestätigen, die Nutzererfahrung ist tatsächlich sehr, sehr ähnlich. Und der Wechsel zu Google, das fand ich tatsächlich überraschend angenehm, diesen Link, den ihr oben drin habt, dass ich mal eben schnell die gleiche Suche in Google rüberwerfen kann, ohne neu tippen zu müssen.

Das war schon Komfortgewinn bei den zwei, drei Mal, wo ich es dann tatsächlich brauchte.

Soziale Projekte und Impact

[23:58] Es gibt aber noch eine Kleinigkeit, auf die bist du jetzt gerade gar nicht eingegangen. Das mache ich jetzt an der Stelle. Und zwar habe ich als Abo zumindest oben einen Impact-Zähler, der so eine Zahl hochzählt und ich habe in einer Seitenleiste, die ich oben rechts einblenden kann, wenn ich das möchte, auch Zugriff auf so Punkte wie unterstützte Projekte oder auch das Magazin.

Magazin, klar, da schreibt ihr Artikel, interviewt Leute, das ist naheliegend vom Namen her, sage ich mal, das ist ganz spannend. Was mich interessieren würde, das hast du vorher so touchiert auch schon, was verbirgt sich denn hinter diesen Punkten dein Impact und unterstützte Projekt?

Weil das ist etwas, das gibt es bei Google natürlich so nicht und das hat auch, finde ich, sehr viel mit einem Kernjahr zu tun.

Andreas
[24:41] Absolut. Das ist ja das ursprüngliche Gründungsmotiv, dass wir sagen, wir möchten die Suchmaschinen und auch die Sichtbarkeit, die wir schaffen können, nutzen, um jeden Monat ein Social Entrepreneurship, ein Changemaker-Projekt zu unterstützen.

Das heißt, das liegt auch daran, dass wir natürlich auch zwei Jahrzehnte Erfahrung haben mit diesen ganzen Netzwerken, die pfiffige Lösungen aufspüren, ob das Ashoka ist oder Impact Factory oder Impact Hubs oder Enactus-Studierende-Netzwerke.

[25:06] Es gibt so viele Initiativen weltweit, die die Menschen aufspüren, die Coaching machen und helfen, coole, neue, pfiffige Ideen, mit denen man die Welt positiv verändern kann, zu unterstützen.

Wenn es darum geht zu erklären, was ist das eigentlich, mache ich kurz ein Beispiel, zum Beispiel Hero Rats, die Heldenratten. Klingt ungewöhnlich. Das war ein Belgier mit einem Freund aus Tanzania zusammen,

[25:32] Die festgestellt hat, wenn ich Ratten trainiere, die im unglaublich guten Geruch sind und die können Landminen erkennen und sind so leicht, dass sie keine auslösen. Das heißt, das ist hier schlussendlich vollkommen sauber.

Die haben eine Organisation gegründet, die sozusagen die Ratten trainiert, um Landminen aufzuspüren und dadurch mit einfachen Mitteln sozusagen den ersten Schritt für eine Räumung von Landminen zu machen. Das heißt, es geht um ungewöhnliche Ideen, wo man so einen Aha-Effekt hat.

[25:58] Wo man denkt, krass, es gibt Möglichkeiten, wie man die Welt verändern kann. Und ganz häufig sind es ja Menschen, die Initiative ergreifen. Also auch dieser positive Spirit: Hey, geh voran, verändere die Welt. Du musst nicht warten, bis die Politik die Probleme löst.

Es gibt so viele Möglichkeiten. Das ist der Spirit, den wir teilen wollen. Und deswegen sozusagen die Kommunikation, jeden Monat eine Lösung, die wir unterstützen. Und auch die Storytelling, dass wir den Lösungen Raum geben, dass wir über die berichten.

Wir bewerten sie, um damit auch so ein Endorsement zu geben, zu zeigen hier, dass es auch kontaktiv von uns begutachtet. Das ist ein ganz, ganz wichtiger Bereich und wir hatten, solange wir selbst noch werbefinanziert waren, also bis letztes Jahr in der Summe.

[26:40] Tatsächlich 100.000 Euro für soziale Zwecke generiert. Zwei Drittel über die Suchmaschine. Dann hat man noch ein paar Unternehmenspartnerschaften und wir haben noch eine Partnerschaft in WWF, die ich jetzt da mitgezählt hatte.

Good Search macht transparent, welche Projekte sie unterstützen.

Wir hatten tatsächlich für eine Suchmaschine 100 Prozent der Werbeeinnahmen da reingegeben, weil wir noch ein paar Business Angels hatten und noch mal ein Grant.

[26:58] Das heißt, wir waren eher ein bisschen verrückt, um zu sagen, komm, wir geben alles in den Impact, weil dafür haben wir das Ganze gegründet.

Jetzt mit dem neuen Modell ist es natürlich etwas sensibler. Jetzt müssen wir gucken, wie wir wieder neue Community aufbauen, um entsprechend das Funding generieren zu können.

[27:13] Aber mit unserer Berechnung gehen wir davon aus, dass wir jetzt vielleicht einen kleinen Dip haben, wo es erstmal runtergeht, aber wir dann sozusagen in der Summe auch wieder deutlich stärker wachsen werden als zuvor.

Weil, mal kurz zu den Zahlen, selbst wenn ich für den niedrigen Preis bei 2 Euro nur 10 Cent sozusagen rübergebe, ist es jetzt das Doppelte als zum Beispiel ecosia ein Baum-Pflanzprojekt macht. Das heißt, man kann bei einem Abo selbst mit einem kleinen Teil schon viel bewirken und wer jetzt sozusagen einen Impact- oder Karma-Abo.

Da haben wir natürlich ganz andere Möglichkeiten pro Nutzer, Impact zu generieren, als es jetzt andere werbefinanzierte Suchmaschinen machen.

[27:46] Das heißt, wir werden das Programm weiter ausbauen und gleichzeitig noch verstärkt um eine Klimaschutzkomponente ergänzen. Denn uns ist wichtig, dass auch die Gutsuche klimaneutral ist oder ein regeneratives Geschäftsmodell, was sozusagen auch mehr als klimaneutral bewerkstelligt.

Und das machen, indem wir in ausgewählte naturbasierte Klimaschutzprojekte investieren, die sozusagen nicht nur CO2 speichern, sondern auch noch positive Effekte haben für Biodiversität, für lokale Gemeinden etc. Und sozusagen handverlesen Einzelprojekte auswählen, die auch wieder innovativ sind.

Wir bleiben da unserer Philosophie treu und können dadurch sicherstellen, dass mehr CO2 aus Atmosphäre gezogen wird, als die Suchanfrage, die unsere Nutzerinnen und Nutzer erzeugen. Mhm.

Christian
[28:35] Ihr macht das jetzt bisher ja auch schon recht transparent auf eurer Webseite. Ist dann dann auch sowas geplant wie, ich sage jetzt mal, ein Impact Report oder sowas für 2025 oder so als Rückblick auf das Jahr?

Andreas
[28:46] Genau. Wir machen das momentan sehr stark über die Webseite, wo wir tatsächlich tief in die Zahlen rein schauen und das auch noch ausbauen wollen. Impact Report ist geplant. Man muss dazu sagen, wir sind ein mini kleines Team, weitgehend ehrenamtlich, wie erwähnt hat.

Das heißt, es ist ein bisschen die Frage der Zeit, die eng ist, aber nicht am Willen. Also wir sind sozusagen definitiv 100% transparent in dem, was wir tun und möchten eben diese Kommunikation auch fortführen, ausbauen, verstärken, um zu zeigen, dass der Grundnutzen auch tatsächlich etwas Gutes tut.

Zukünftige Perspektiven und Ziele

Christian
[29:18] Wunderbar. Du hast es gerade so am Rande angesprochen. Ihr hattet ja auch Sponsorings und Partner und ihr seid ja auch so ein bisschen am Suchen, was jetzt Kapital betrifft, sage ich mal.

Lass uns mal einen kurzen Blick nach vorne werfen. Nehmen wir an, diese Umstellung, was ich hoffe, funktioniert gut und das Jahr 2025 verläuft vielleicht sogar einen Tick besser, als ihr euch wünscht. Wenn das so funktioniert und die ersten drei Jahre sind mit Abo-Modell positiv verlaufen, wo steht Good Search dann?

Wo habt ihr euch hin entwickelt? Was ist so der Wunsch in den nächsten zwei, drei Jahren als Perspektive?

Andreas
[29:53] Ja, ich denke, wenn wir in zwei, drei Jahren 25.000 Nutzerinnen und Nutzer haben, ist das eine Größenordnung, über die wir sehr stolz sind und die bereit sozusagen das Ganze kostentechnisch trägt.

Das wären ja dann Minimum 50.000 Euro im Monat, mit der sozusagen Team, IT und die ganzen Sachen finanziert werden können. Wir haben sozusagen bei dem 2 Euro ungefähr 50 Cent Variable Kosten, die sozusagen wirklich mit jedem Klick zusammenhängen und das andere sind dann Serverkosten und Team etc., die dann drauf kommen.

[30:26] Und also wir wollen sozusagen organisch wachsen. Wir denken, wir müssen definitiv nicht die Größenordnung erreichen von ecosia mit 20 Millionen Nutzer, weil bei dem Bezahlmodell mal automatisch kleiner ist.

Aber so meine Zielgröße ist sozusagen 25.000 in den drei Jahren 50.000 bis 2030 und das wäre schon eine Größe, wo wir sehr, sehr viel bewegen können, wo wir auch auf der Impact-Seite jeden Monat mit 10.000 Euro im Projekt unterstützen können. Und das Potenzial nach oben ist offen.

Das heißt, wenn es Möglichkeiten gibt über Partnerschaften, auch strategische Partnerschaften.

[31:02] Die Suchmaschinen sozusagen in einer viel größeren Anzahl von Organisationen oder bei einer größeren Anzahl von Nutzern erreichen, über starke Medienpartnerschaften, formen sie riesig, wenn uns sonst viel mehr gelingt.

Es gibt ja auch Beispiele, wir haben zum Beispiel als Referenz diese Posteo-E-Mail-Accounts. Das kostet einen Euro im Monat.

[31:22] Es gibt tausend kostenfreie E-Mail-Accounts, aber bei Posteo zahlt man für die datensichere Version und die haben eine halbe Million Accounts, also grob eine halbe Million Nutzer.

Das heißt, es gibt selbst, und das nur aus Deutschland, wir können ja auch in alle anderen Länder gehen, das heißt, es ist nicht so ausgeschlossen, auch mit dem Bezahlmodell nicht 50.000 und eine halbe Million Nutzer zu gewinnen.

Das heißt, wir sind gespannt, wie die Reise hin verläuft, aber damit sich das Modell trägt, reicht bereits eine relativ, überschaubar, würde ich nicht sagen, aber sozusagen eine kleinere Größenordnung im Vergleich zu anderen Tech-Playern, die sozusagen in ganz anderen Dimensionen unterwegs sind.

Christian
[31:59] Das heißt, wir müssen jetzt nicht von einem klassischen Skalierungsgeschäftsmodell ausgehen, sondern es geht um die qualitativ solide Basis von der Menge her. Aber die Weltherrschaft ist nicht euer Ziel praktisch.

Andreas
[32:11] Ja, in der Startup-Szene unterscheidet man häufig zwischen Zebras und Einhörnern-Unicorns. Und die Unicorns, die möchten eine Milliardenbewertung, die möchten den Markt dominieren, die möchten sozusagen trachial mit alles oder nichts durchmarschieren.

Und die Zebras, die setzen auf ein organisches Wachstum, auf eine Langfriststrategie. Die sind häufiger selbstfinanzierter wie bei uns zum großen Teil. Und wir sind eindeutig sozusagen die Zebras, die sich harmonisch einfügen, die ihre Nische suchen, aber dort mit viel, viel Impact die Welt verändern.

Christian
[32:43] Ja, sehr schön. Das ist auch eine schöne Philosophie. Ich schaue so ein bisschen nach die Uhr. Wir sind jetzt schon fast 40 Minuten am Reden, was ich cool finde.

Abschluss und Botschaft an die Zuhörer

[32:51] Aber zum Abschluss habe ich diese Frage, die ich immer dabei habe. Dass wir unsere Zuhörerinnen und Zuhörer einladen, sich good-search.org mal anzuschauen. Das mal auszuprobieren, ist, glaube ich, sowieso klar.

Also, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, den Appell habt ihr hiermit gehört. Ihr habt den Link in den Show Notes, ihr habt den im Blogartikel. Probiert es definitiv aus. Ich verlinke auch eure Social-Media-Kanäle natürlich, wo man sich informieren kann.

[33:19] Meine Empfehlung ist: Gebt mal die 2 Euro im Monat aus und guckt euch an, was ihr mit anfangen könnt. Ich glaube, ihr werdet schnell feststellen, das ist sehr alltagstauglich und definitiv brauchbar.

Unabhängig aber von dieser Einladung, werdet gerne Abonnenten. Die Frage an dich, Andreas. Was möchtest du denn vielleicht als Botschaft oder auch als Thema unseren Zuhörern noch mitgeben zum Abschluss. Was liegt dir am Herzen noch vielleicht als Botschaft?

Andreas
[33:48] Ja, ich glaube, die aktuelle Diskussion um die ganzen Milliardäre, die die Big-Tech-Konzerne kontrollieren, die schafft so ein großes Unwohlgefühl sozusagen, die digitale Welt gesteuert wird. Und sozusagen sich einen kleinen Druck zu geben und zu sagen, ich probiere mal Alternativen aus, das ist im Bereich der Suchmaschinen gar nicht so schwer.

Bei sozialen Netzwerken hat man immer die Gefahr, man verliert dann die Verbindung zu anderen. Bei der Suchmaschine, man verliert nichts. Man hat aber trotzdem Alternative, die sich gut anfühlen, die die wertealigned ist. Und ich denke, gerade im sozialen Sektor ist das ein so hohes,

[34:28] Das zieht mir so ähnlich, sage ich mal, dass man eben diese kritische Reflexion, welche Technologie möchte ich nutzen, wo soll das Geld hinfließen, wer steuert dahinter, dass es definitiv lohnenswert ist, das auszuprobieren. Und wir freuen uns über jeden einzelnen Nutzer, Nutzerinnen, die sozusagen gut ausprobiert.

Wir freuen uns auch über Partnerschaften mit Organisationen. Ganz häufig merken wir, dass IT-Master in Organisationen ohnehin sagen, Gott, wir möchten gerne los, aber wir suchen Alternative, die wir sozusagen platzieren können und die auch von unseren Mitarbeitenden wertgeschätzt wird.

[34:58] Und ich glaube, da haben wir eine gute Lösung, die sowohl die Interessen der IT sozusagen repräsentiert, weil da ganz viele ja Open Source und Digital-Souveränität, diese ganzen Stichwörter sind sozusagen bei IT-Masters dann geliebt.

Aber eben auch mit dem sozialen Impact und diesem Sozialansatz, den wir haben, glaube ich, sind wir eine tolle Alternative auch für alle Mitarbeitenden, die dann letztlich täglich damit arbeiten werden. Und wir hoffen, dass wir da stark Fuß fassen können und möglichst die Art der Standardsuche in dem Bereich werden.

Christian
[35:27] Das hoffe ich tatsächlich auch. Liebe Zuhörer und Zuhörer, wenn ihr das hier hört, dann, wie gesagt, schaut es euch auf jeden Fall an. Wenn ihr Fragen habt zu Partnerschaften, zum Geschäftsmodell oder euch noch Sachen unklar sind, Andreas, freut sich über eure Kontaktaufnahme, definitiv, verlinke ich hier auch im Blogartikel.

Wenn ihr Fragen zur täglichen Nutzung habt, so ganz aus Nutzersicht, dann schreibt mir gerne einen Kommentar oder meldet euch. Ich nutze es jetzt schon ein paar Wochen und werde es auch weiter nutzen.

[35:52] Ich habe mir dann ein Jahresabo geholt und muss ehrlich sagen, ich vermisse Google nicht, weil die paar Mal, wo ich wechseln muss, ist es total entspannt. Und den Rest der Zeit merke ich ehrlicherweise gar nicht, dass ich Google nicht einsetze, weil es einfach funktioniert und ich finde, was ich suche.

Und das finde ich, ist fast schon das größte Kompliment, dass man eine Alternative machen kann, dass man nicht merkt, dass ich den Marktführer nicht verwende, weil das ist bei Google nicht so einfach, auf das Level zu kommen, wo man das nicht merkt im Alltag, finde ich zumindest. Das ist so.

[36:22] Andreas, ganz herzlichen Dank für deine Zeit. Mir hat es viel Spaß gemacht und ich hoffe, dass ihr im Nachgang zu heute so die ein oder andere Anfrage oder das ein oder andere Abo auch zieht. Dankeschön.

Andreas
[36:31] Vielen Dank, Christian.

Christian
[36:33] Und euch, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, wie immer herzlichen Dank für eure Zeit und Aufmerksamkeit. Ohne euch wäre das ein spannendes Gespräch gewesen, aber es hätte halb so viel Wirkung, wenn ihr nicht zuhören würdet.

Deswegen danke euch und wenn ihr Fragen habt, meldet euch auf den Bekannten wegen. Tschau zusammen.


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